Geschichte:
1641 bis heute

1641

WIE ALLES BEGANN

Das Weingut Spreitzer ist eines der ältesten in Oestrich und reiht sich damit in die lange Weinbaugeschichte des Rheingaus ein. Die Wurzeln des Weinguts liegen im Jahr 1641. Noch heute nutzt die Familie den einzigartigen Gewölbekeller, der 1743 erbaut wurde. Hier bekommen die Weine das Klima und die Zeit, die sie brauchen, um sich perfekt zu entfalten. Die Verwaltung des Weinguts befindet sich mit der Vinothek direkt über dem Gewölbekeller – schräg gegenüber liegt die sanierte, denkmalgeschütze Jugendstilvilla der Familie mit den typischen, barocken Elementen. Von hier aus lässt sich der Blick auf den nur 100 Meter entfernten Rhein genießen.

Gewölbekeller aus dem Jahr 1743

1899

Heinrich Spreitzer: Der Beginn einer Ära

Heinrich Spreitzer, der Ur-Großvater von Bernd und Andreas, war Gastronom. Er betrieb Ende des 19. Jahrhunderts das renommierte Restaurant im Mannheimer Hauptbahnhof und hegte den Traum vom eigenen Weingut. Diesen sollte er sich 1899 schließlich erfüllen. Er investierte sein erspartes Geld und gründete am damaligen Ortsrand von Oestrich das Weingut Heinrich Spreitzer.

Nicht nur beruflich, sondern auch familiär ging Spreitzer auf’s Ganze, denn seine Frau brachte insgesamt sieben Kinder zur Welt – 5 Jungs und zwei Mädchen. Einer der Sprösslinge war Josef Spreitzer – der Großvater der heute aktiven Spreitzer Generation.  

Heinrich Spreitzer

1920

Josef Spreitzer: Der Namenspatron des Weinguts

Bevor Josef Spreitzer sein eigenes Weingut bewirtschaftete, war er zunächst erfolgreicher Gutsverwalter im Weingut Hess. Im Jahr 1920 erntete er dort 600 Liter Most mit einem unglaublichen Mostgewicht von 303 Grad Oechsle. Dieser Wert war bis ins Jahr 2003 das Rekordmostgewicht im Rheingau! Der Wein trug damals die Bezeichnung: 1920er Oestricher Bremerberg-Eiserberg Trockenbeerenauslese. Das Untersuchungslabor Fresenius in Wiesbaden hat diesen Wert damals offiziell bestätigt. In Erinnerung an diesen großen Wein trägt die Spreitzer Spätlese aus dem Oestricher Lenchen (es ist derselbe Weinberg wie damals) noch heute den Namen »303«.

Josef Spreitzer übernahm mit Hilfe seines Vaters Heinrich 1929 schließlich das Weingut Hess und führte es unter eigenem Namen erfolgreich weiter. Teile des elterlichen Weinguts wurden ebenfalls integriert.

Für Josef war es ein Segen, dass er überhaupt noch Wein machen konnte... Denn im Ersten Weltkrieg stand seine Zukunft und damit die des gesamten Familienzweigs buchstäblich auf Messers Schneide. Josef wurde 1916 in der Schlacht um Verdun in einen dramatischen Kampf verwickelt. Ein englischer Soldat rettete ihm in allerletzter Sekunde das Leben. Die tiefe Verbundenheit zu Großbritannien blieb auch nach 1945 bestehen. Noch heute hat die Familie ein starkes Netzwerk im englischsprachigen Raum. Großbritannien, Kanada und die USA gehören neben Skandinavien zu ihren wichtigsten Auslandsmärkten.

Josef Spreitzer

1953

Bernhard Spreitzer: Der heutige Senior der Familie

Nach dem zweiten Weltkrieg im Jahr 1953 übernahm Bernhard Spreitzer, der heutige Senior, das Ruder im Weingut. Er baute den Erfolg des Familienunternehmens Stück für Stück aus und sieht auch heute noch in den Weinbergen nach dem Rechten. Mit ihm begann auch der internationale Handel der Spreitzer Weine. Unter seiner Führung belieferte das Weingut sogar den Buckingham Palace und den ehemaligen französischen Präsidenten Charles de Gaules. Bernhard erhielt 1983 den Staatsehrenpreis als bester Winzer des Jahres. Ein Ritterschlag für ihn und das gesamte Weingut!

Im Jahr 1988 trat er schließlich der Rheingauer Charta Vereinigung bei. Die Winzervereinigung wurde 1984 u.a. von Bernhard Breuer gegründet. Ziel: Das Kulturgut Rheingau Riesling zu bewahren und protegieren. Spreitzers gehören zu den wenigen Weingütern, die bis zum heutigen Tag an der Tradition festhalten und einen Charta Riesling entwickeln – jedes Jahr mit einem neuen Künstleretikett, das seine ganz eigene Geschichte erzählt.

Bernhard Spreitzer

1997

Bernd und Andreas Spreitzer: Die jüngere Geschichte

Das operative Geschäft übergab Bernhard Spreitzer 1997 schließlich an seine Söhne Bernd und Andreas . Die beiden sind bis heute nicht nur Brüder sondern auch beste Freunde. Das ist vermutlich auch das Erfolgsrezept des Weinguts. Die Brüder sind in vielen Dingen sehr verschieden. Ihre jeweiligen Stärken ergänzen sich optimal.

Beide waren sich von Beginn an einig, dass sie die Qualitätsoffensive ihres Vaters weiter vorantreiben werden. In ihren Weinen bevorzugen sie beide klare Fruchtaromen, eine feine Mineralik und eine frische Säure. Alles leicht verpackt und dennoch hoch konzentriert vom VDP.Gutswein bis zum VDP.Grossen Gewächs – ein Tanz auf dem Drahtseil eben... Der Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) hat ihren konsequenten Weg von Beginn an unterstützt. Gemeinsam mit den anderen Charta-Winzern sind sie dem Verband 1999 beigetreten. Bis heute sind die Spreitzers sehr stolz darauf, ein VDP.Mitglied zu sein!

Andreas und Bernd Spreitzer
Jugendstilvilla 1899
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